Sie möchten sich gerne von der einzigartigen Natur Ungarns verzaubern lassen? Dann sollten Sie den Aggtelek-Nationalpark besuchen! An diesem Ort entfliehen Sie in eine andere Welt und lernen die imposanten Höhlen des Landes kennen. Lassen Sie sich von diesem Nationalpark beeindrucken und erkunden Sie nicht nur die Städte des Landes, sondern auch diese einmaligen Naturphänomene.
Dieser Nationalpark ist der vierte Nationalpark von Ungarn und gilt als der erste Ort, an dem der Schwerpunkt auf der Erhaltung geologischer Naturwerte liegt. Demnach ist der Erhalt von Oberflächenformen und den darunter liegenden Höhlen zentral für den Aggtelek-Nationalpark.
Sie können den Nationalpark in der idyllischen Karstregion Nordungarns finden, zwischen den Flüssen Sajó und Hernád. Der Nationalpark umfasst 20.000 Hektar und umschließt so mehrere Gebiete, darunter zählen die Putnoki Hügellandschaft im Südwesten, der Alsó-hegy im Nordosten sowie das Szlonnau-Gebirge, das Bódva-Tal und Rudabánya-Gebirge im Südosten. Von seiner Fläche zählen ungefähr 5000 Hektar als stark geschütztes Gebiet, während 230 Hektar Teil des Biosphärenreservats sind.
Das Besondere an dem Nationalpark sind seine geologischen Eigenschaften. Darunter zählt die größtenteils vorkommende Felsbildung, die im Erdmittelalter (vor etwa 230 Millionen Jahren) entstanden ist. Die Entstehung dieser Felsen bildet die einzigartige Erscheinung des Nationalparks und durch sie konnte sich das weitläufige Höhlensystem entwickeln. Die weltberühmten Höhlen gibt es in Ungarn nur an diesem Ort, in dem Aggtelek-Nationalpark. Trotzdem durchläuft das Gebiet einen stetigen Wandel. Wenn Sie heute den Park besuchen würden, würde er in mehreren Jahrhunderten schon wieder anders aussehen. Seine heutige Erscheinung ist das Ergebnis von Prozessen, die mit der Erosion des Kalksteins zusammenhängen.
Die Höhlen des Nationalparks Aggtelek bilden zusammen mit den Höhlen des Slowakischen Karstes das Baradla-Domica-Höhlensystem. Dieses gilt seit 1995 als UNESCO-Weltnaturerbe. Insgesamt befinden sich in diesem weitläufigen Höhlensystem über siebenhundert Höhlen, die zusammen eine Einheit bilden. Die Höhlen sind wiederum genauso vielfältig wie die Landschaft des Nationalparks. Es existieren große, horizontale Höhlen mit einem Bach und genauso tiefe, vertikale Mienenhöhlen. Lassen Sie sich von der Einzigartigkeit des Baradla-Domica-Höhlensystem beeindrucken.
Die Baradla-Höhle ist die größte und bekannteste Tropfsteinhöhle Ungarns und liegt im Aggtelek-Nationalpark. Sie ist Teil des grenzüberschreitenden Baradla-Domica-Höhlensystems und erstreckt sich mit einer Länge von rund 26 Kilometern über Ungarn und die Slowakei. Entstanden ist sie durch Karstprozesse, bei denen das Wasser den Kalkstein über Millionen Jahre auflöste. Besonders beeindruckend sind die riesigen Hallen, vielfältigen Tropfsteinformationen und der weltweit größte bekannte Stalagmit mit über 37 Metern Höhe. Berühmt ist auch die große Konzertsaalhalle, die wegen ihrer hervorragenden Akustik für Musikaufführungen genutzt wird. Archäologische Funde belegen, dass die Höhle schon in der Urgeschichte von Menschen genutzt wurde. Heute ist sie über mehrere Eingänge (Aggtelek, Jósvafő und Vörös-tó) für Besucher zugänglich. Es gibt verschiedene Führungen, von kurzen ein- bis zweistündigen Touren bis hin zu Ganztagestouren. Neben ihren geologischen Besonderheiten ist die Höhle auch ein wichtiger Lebensraum, etwa für über 20 Fledermausarten.
Die Rákóczi-Höhle liegt im Esztramos-Berg des Nationalparks und kann durch einen 160 Meter langen Tunnel erreicht werden. Dieser diente ursprünglich einem Steinbruch. Das besondere Highlight dieser Höhle sind die Tropfsteine und kugelförmige Kalkbildungen, die sich durch das Zusammenspiel von Wasser und Gestein entwickelten. Die Höhle umfasst ungefähr eine Länge von 350 Metern und spaltet sich in zwei große Hallen. Seit 1982 steht die Rákóczi-Höhle unter strengem Schutz. Sie ist weniger bekannt als die berühmte Baradla-Höhle, aber mindestens genauso einzigartig. Besucher benötigen für den Rundgang eine Taschenlampe, spezielle Ausrüstung ist jedoch nicht erforderlich. Wer sie betritt, entdeckt ein faszinierendes Naturdenkmal mit einzigartigen Formationen und einer geheimnisvollen Atmosphäre.
Nicht nur die unterirdischen Höhlen machen den Nationalpark einzigartig, sondern auch die vielfältige Flora und Fauna oberhalb der unterirdischen Welt. Durch die Nähe zu den Karpaten können Sie viele Hochgebirgspflanzen entdecken. Außerdem befindet sich in dem Nationalpark ein großes Waldreservat, das sich über eine Fläche von 1327 Hektar erstreckt. Ein besonderer Schatz des Aggtelek-Nationalparks ist die einheimische Onosma tornensis. Diese krautige Pflanze blüht gelb und gehört zu den geschützten Arten. Ebenso besonders sind der lila blühende österreichische Drachenkopf und die große Kuhschelle.
Doch nicht nur die Flora beeindruckt durch ihre Vielseitigkeit, sondern auch die Fauna. Im Nationalpark fühlt sich eine Vielzahl von Tieren wohl. Insgesamt befinden sich in dem Park 413 geschützte und streng geschützte Tierarten. Wenn Sie im Nationalpark wandern gehen möchten, können Sie viele dieser Tiere entdecken. Zu der Großwildpopulation zählen beispielsweise Hirsche und Wildschweine. Außerdem können Sie mit ganz viel Glück und auf leisen Füßen auch Wölfe und Luchse entdecken.
Doch nicht nur in der oberirdischen Welt fühlen sich die Tiere wohl, sondern auch in dem unterirdischen Höhlensystem. In der Baradla-Höhle können Sie mehr als 500 Tierarten und Unterarten finden. Ein besonderes Highlight dieser Tierarten ist die Fledermauspopulation. In den Höhlen finden sich bis zu 21 Fledermausarten. Das ist eine erstaunliche Vielfalt, wenn bedenkt wird, dass in Europa nur 28 Fledermausarten bekannt sind.
Ganz in der Nähe der Baradla-Höhle befindet sich der idyllische See von Jósvafő, der 1942 durch eine Aufstauung der Josva-Quelle entstand und seit jeher den Nationalpark bereichert. Auch wenn seine Entstehung nicht natürlich ist, so fügt sich der smaragdgrüne See harmonisch in die Landschaft. Ein besonderer Blickfang ist der Wasserfall, der das klare Wasser wie einen feinen Schleier erscheinen lässt.
An sich können Sie den Nationalpark zu jeder Jahreszeit besuchen, jedoch eignen sich sowohl die lauen Frühlingsmonate als auch die angenehme Herbstzeit am besten für einen Besuch. Im Frühling erwarten Sie sehr angenehme Temperaturen, die sich wunderbar zum Wandern eignen. Außerdem blühen zu dieser Jahreszeit viele Pflanzen, sodass Sie auch die seltene Kuhschelle oder den Drachenkopf erblicken können. Ein besonderer Bonus? Im Frühling können Sie davon ausgehen, nicht so vielen Touristen zu begegnen wie im Sommer.
Die Sommerzeit beeindruckt durch längere Tage und somit mit mehr Zeit für mehrstündige Wanderungen. Außerdem erwarten Sie im Sommer viele Veranstaltungen und Programme des Nationalparks. Jedoch müssen Sie beachten, dass es sehr heiß werden kann und die Höhlen deutlich stärker besucht sein werden. Wenn Sie den Park und seine Höhlen also lieber in Ruhe erkunden möchten, dann sollten Sie den Aggtelek-Nationalpark im Frühling oder Herbst besuchen.
Der Herbst sorgt ebenfalls für eine farbenreiche Umgebung und schafft ein mildes Klima. Besonders in dieser Jahreszeit können Sie die Tiere gut beobachten, bspw. das Rotwild in der Brunftzeit (Paarungszeit der Hirsche). Außerdem können Sie den Park im Winter besuchen. Die Winterzeit eignet sich für eine ruhige und ungestörte Atmosphäre in den Höhlen. Beachten Sie jedoch, dass oberirdische Wanderungen aufgrund der Kälte und des Schneefalls nur eingeschränkt möglich sind. Außerdem finden viele der üblichen Angebote nicht statt.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Reise nach Ungarn und viel Spaß bei Ihrer Erkundungstour des Aggtelek-Nationalparks. Vergessen Sie nicht, sich über die Mautregelungen von Ungarn zu informieren. Weitere Informationen zur Maut finden Sie in unserem Ratgeber. Gerne können Sie auch unseren Routenplaner benutzen, um Ihre Reise besser planen zu können und damit einhergehende Mautprodukte angezeigt zu bekommen. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns über unsere E-Mail.